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Wer sein Abitur nachholen möchte und bisher mindestens die Mittlere Reife absolviert hat, für den bestehen je nach Bundesland verschiedene Möglichkeiten. Die Voraussetzungen für den Schulwechsel und die zu erbringenden Leistungsnachweise können dabei ganz unterschiedlich ausfallen - Bildung ist in Deutschland Ländersache. Ganz grundsätzlich stehen jedoch das Gymnasium, die Fachoberschule sowie die Berufsoberschule zur Wahl.

Ein Wechsel in die Oberstufe des Gymnasiums ist grundsätzlich mit der Mittleren Reife möglich. Hierzu kann jede Schule spezifische Kriterien aufstellen, beispielsweise einen bestimmten Notendurchschnitt oder hervorragende Leistungen in den Hauptfächern. Wichtig: Für das Erlangen der Allgemeinen Hochschulreife oder kurz Abitur ist eine zweite Fremdsprache Pflicht. Wer nach seiner Zeit an Haupt- oder Realschule an einen Wechsel aufs Gymnasium nachdenkt, sollte sich deshalb rechtzeitig hierfür qualifizieren. An den meisten Gymnasien ist Französisch die zweite Fremdsprache der Wahl. Auch das Alter ist entscheidend: Ein Wechsel ans Gymnasium ist in der Regel jüngeren SchülerInnen bis zum maximal 20. Lebensjahr (je nach Schule) vorbehalten.

Die Fachoberschule, kurz FOS, ist eine höherqualifizierende Schule mit fachlichem Schwerpunkt. Je nach FOS kann dieser Schwerpunkt beispielsweise Technik, Gesundheit und Soziales, Hauswirtschaft und Ernährung, Informatik oder auch Gestaltung beinhalten. Diese Besonderheit ermöglicht eine Schulbildung mit hochwertigem Abschluss, bei der gleichzeitig auch auf praktischer Ebene für den späteren Berufsweg vorbereitet wird. Dementsprechend bieten die allermeisten Fachoberschulen das Erlangen der Fachhochschulreife. Diese befähigt zum Studium an einer FH oder aber zu einem Uni-Studium in dem geprüften Fachbereich. Auch hier gibt es zahlreiche Ausnahmeregelungen: So befähigt das Fachabitur an der FOS in Hessen zusätzlich auch zu allen Bachelor-Studiengängen an der Universität. Darüber hinaus bieten einige Fachoberschulen auch eine 13. Jahrgangsstufe, die dann mit dem Vollabitur bzw. Allgemeiner Hochschulreife abschließt.

Berufsoberschulen oder kurz BOS sind ähnlich ausgerichtet wie Fachoberschulen. Im Gegensatz zu diesen verlangen sie jedoch nicht nur die Mittlere Reife, sondern auch einschlägige Berufserfahrungen als Zugangsvoraussetzung. Hierzu zählt beispielsweise eine abgeschlossene Ausbildung oder eine je nach Land mehrjährige feste Arbeit in einem bestimmten Berufsfeld. Berufsoberschulen gibt es in vier Bundesländern - Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz sowie Niedersachsen. In Baden-Württemberg ersetzen sie zusammen mit den Berufskollegen das Angebot der Fachoberschulen. An den Berufsoberschulen ist man ganz auf SchülerInnen mit praktischer Berufserfahrung ausgerichtet - unterschiedliche Kenntnisstände werden beispielsweise durch Vorkurse (Bayern) ausgeglichen. Der Unterricht erfolgt ähnlich wie an der FOS nach fachlichen Schwerpunkten, wobei diese der vorigen Berufsausbildung bzw. - Erfahrung entsprechen. Unter Umständen kann auch ein Fachwechsel möglich sein. Je nachdem, wie lange die BOS besucht wird, können hier sowohl Fachabitur, fachgebundene Hochschulreife oder auch die Allgemeine Hochschulreife erlangt werden.